Selbstliebe bringt Erfüllung in unser Leben. Trotzdem streben wir danach, unser Glück bei anderen zu suchen. Dabei haben wir bereits alles, was wir brauchen in uns. Aber was bedeutet das eigentlich und warum fällt es uns so schwer, das umzusetzen?
Der Weg in die Abhängigkeit
Versetzen wir uns in unser ersten Lebensjahre zurück. Als wir geboren wurden, waren wir abhängig. Wir brauchten erwachsene Menschen, die uns bei unserer Entwicklung unterstützen. Doch schon bald wollen wir unsere eigenen Wege gehen. Wir machten unsere Erfahrungen und lernten diese Welt kennen. Kleine Kinder sind anderen Menschen gegenüber offen und vorurteilsfrei. Wir kannten noch keine gesellschaftlichen Regeln. Unser Leben war noch frei von Glaubenssätzen. Selbstliebe war etwas ganz natürliches, über das wir gar nicht nachdenken mussten.
Mit bestem Wissen versuchten unsere Eltern, Erzieher, Lehrer etc. uns auf das weitere Leben vorzubereiten. Sie erklärten uns wer wir sind und wie wir sein sollten. Verhielten wir uns entsprechend wurden wir mit Lob belohnt. Taten wir das nicht, wurden wir getadelt. An dieser Stelle nahm das Schicksal seinen Lauf. Wir gaben unsere eigene Entdeckungslust nach und nach auf und handelten nun immer mehr nach den Regeln der Gesellschaft. Wir lernten angebliche Höflichkeit und, dass wir belohnt werden, wenn wir tun was uns gesagt wird. Wir waren noch Kinder. Wir hatten kaum eine andere Wahl.
Das selbstbestimmte Leben
Das System der Domestizierung durch Lob und Tadel funktioniert mal mehr und mal weniger gut, abhängig davon, wie widerstandsfähig wir als Kind waren. Unabhängig davon werden wir aber irgendwann unsere eigenen Wege gehen müssen. Die Menschen, die uns sagen, was gut und böse, was richtig und falsch ist, werden weniger, lassen uns ziehen. Jetzt könnten wir wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren und die Unbeschwertheit leben, die uns zu Beginn unseres Lebens schon einmal begegnete. Wem das gelingt, der hat gute Karten, ein erfülltes und glückliches Leben zu leben. Die Meisten suchen sich stattdessen neue Bezugspersonen, die ein Muster vorgeben nach dem wir leben können. Vielleicht ein Professor, oder unser neuer Chef, oder unser Lebenspartner. Der Weg in die Abhängigkeit nimmt seinen Lauf.
Abhängigkeit als Ersatz für die Selbstliebe
In der Zeit in der wir eigentlich hätten lernen sollen, dass unserer eigener innerer Spieltrieb die Basis für ein erfülltes Leben ist, wurden wir konditioniert nach fremden Vorgaben zu handeln. Nun sind wir allein und wissen nichts mit uns anzufangen. Unsere gesamte Kindheit und unsere Jugend waren wir dadurch geprägt nach fremden Vorgaben zu handeln. Mach dies und mach das. Wenn wir es den Vorgaben nach gut gemacht haben, wurden wir belohnt. Diese Belohnung ist es, von der wir uns abhängig machen. Man nennt sie auch “Anerkennung”. Anerkennung ist etwas Wunderbares, keine Frage. Doch sie ist nicht essentiell. Wenn sie das Gefühl haben, diese Anerkennung von außen unbedingt zu brauchen, dann fehlt ihnen das Bewusstsein über ihre innere Wahrheit. Die Wahrheit ist, dass sie die Anerkennung durch sich selbst brauchen. Wenn sie sich in Teilen oder ganz ablehnen, werden sie dieses Bedürfnis nach erlerntem Muster in der Außenwelt stillen wollen. Genau das macht Sie abhängig. Diese Abhängigkeit schützt sie vor der Erkenntnis, dass sie niemanden brauchen, der sie glücklich macht.
Sie lieben sich (noch) nicht selbst? Verzeihen sie sich, es ist nicht ihre Schuld!
Wie sollen wir uns selbst lieben, wenn wir gar nicht wissen, wer wir sind? Wenn wir unser gesamtes Handeln nach Glaubenssätzen ausrichten, die wir anerzogen bekommen haben? Nun können wir die ganze Kindheit noch einmal in Gedanken durchleben und analysieren, was passiert ist. So wird es in der klassischen Psychoanalyse gemacht. Ein bewährter, aber sehr langwieriger Prozess.
Es gibt allerdings noch andere Wege, sich aus der Abhängigkeit zu befreien. Der erste Schritt ist die Vergebung. Sie können nichts für ihre missliche Lage. Sie hatten keine andere Wahl. Sie waren noch Kind. Verzeihen sie sich selbst. Auch ihre Eltern und Erzieher haben ihr Bestes gegeben. Sie kannten keinen anderen Weg. Verzeihen Sie auch ihnen. Verzeihen sie zuerst sich und dann allen Menschen, die sie davon abgehalten haben ihr “Selbst” zu entwickeln. Sie wussten es nicht besser und in den meisten Fällen war es gut gemeint. Verzeihen sie!
Ein Ausflug zum inneren Gesetzbuch.
Wenn Ihnen das gelingt, sind Sie bereit die fremden Glaubenssätze im Kopf aufzugeben und durch neuen, eigenen Glauben zu ersetzen. Ihre alten Glaubenssätze werden sich dagegen wehren. Sie werden ihnen sagen, dass sie sich lächerlich verhalten, wenn Sie das Leben wahrhaftig genießen. Durch jahrelanges Trainieren haben sich sich einen inneren Richter geschaffen, der nun die Aufgabe der Bewertung übernimmt. Er urteil über alles, was ihm unter den Hammer kommt. Auch über sie selbst. “Was habe ich denn da wieder angerichtet? Wie ich heute wieder aussehe. Warum habe ich denn nicht…? Ich werde es wohl nie lernen.”
Hier finden sie mehr Informationen zum Thema “innerer Richter und Glaubenssätze“.
Ich möchte Sie mit der Erwähnung des inneren Richters auf die üblichen Widerstände vorbereiten, die bei dieser Transformation üblicherweise auftreten. Sollte sie ihr innerer Richter zurückwerfen, geben sie nicht auf. Er hat dann wohl vor lauter Urteilen die Zeichen der Zeit übersehen. Sie müssen sich seinem Urteil nicht mehr beugen. Sein Gesetzbuch hat seine Gültigkeit für sie verloren. Und wer schreibt nun ein Neues? Genau! Sie selbst! Ich helfe Ihnen gern dabei. Sollten sie Schwierigkeiten mit ihrem inneren Richter haben, geben sie nicht auf. Melden Sie sich bei mir. Wir finden einen Weg!
Belohnung, Belohnung, Belohnung …
Wenn sie beginnen, alte Glaubenssätze in Frage zu stellen, werden Sie sich vielleicht etwas hilflos und ungeschützt fühlen. Sie haben jahrelang Bewältigungsstrategien erlernt und diese auch jahrelang praktiziert. Ihr Glaubenssystem gab ihnen halt. Es ist zwar zum größten Teil nicht wahr und sie haben es sich auch nie ausgesucht, dennoch hat es besser funktioniert als ein Leben ganz ohne System. Deshalb ist es wichtig, nach und nach ein neues, eigenes Glaubenssystem zu entwickeln. Alles was ihnen Leid bereitet, lassen sie nun “einfach” weg!
Stellen Sie sich ein verirrtes Kind im Wald vor. Sie gingen vorgegebene Wege und plötzlich sind sie allein. Mitten im Wald. Das ist ein ungewohnter Zustand. Doch ungewohnt ist nicht gleich schlecht. In diesem Falle ist es ein Segen! Sie allein entscheiden nun, wo sie langgehen möchten.
Wenn ihnen etwas in ihrem Leben nicht gefällt, verändern Sie es. Erfreuen sie sich am Duft des Waldes. Erfreuen sie sich an den singenden Vögeln. Genießen sie die Sonnenstrahlen, dir durch die Baumkronen fallen. Erfreuen sie sich an sich selbst. Sie sind in der Lage diese wunderbaren Dinge wahrzunehmen. Das ist ihre wahre “Belohnung”, die jedem bewusst leben Menschen zugänglich ist. Sie bekommen sie einfach dafür, dass sie am Leben sind. Sie brauchen dafür keine Gegenleistung zu erbringen und sie brauchen dazu niemanden. Natürlich darf und soll so ein Erlebnis auch geteilt werden. Doch das ist der zweite Schritt. Gehen sie einen Schritt nach dem anderen und zwar in Ihrer Geschwindigkeit.
Ich hoffe, ich konnte ihnen verdeutlichen, warum es Ihnen vielleicht manchmal schwer fällt sich einfach selbst zu lieben wie sie sind. Die Selbstliebe wurde Ihnen jahrelang abtrainiert. Sie sind auf die Belohnung fixiert, auf die Anerkennung. Sie wollen sie so sehr, dass sie nicht mehr wahrnehmen, wie reich sie jeden Tag beschenkt werden.
Sie können nun weiterleben wie bisher. Oder sie verändern Ihr Glaubenssystem zu ihren Gunsten, indem sie bewusst leben und erkennen, wie wunderbar jeder Moment sein kann, wie wunderbar sie sind! Es ist ihre Entscheidung. Ich helfe ihnen gern bei den ersten Schritten in ein unabhängiges Leben. Rufen sie mich an oder schreiben sie mir eine Mail.
Übrigens: Nur aus Selbstliebe heraus sind wir in der Lage, unsere Mitmenschen bedingungslos zu lieben. Selbstliebe ist die Basis!
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Empfohlen Ab 16 Jahre.